Heute vor 339 Jahren, am 01. November 1682, landen brandenburgische Truppen in Greetsiel. Sie wurden von den Ostfriesischen Ständen ins Land gerufen, um die ständischen Rechte gegen die Fürstin Christine Charlotte zu sichern.
Die Fürstin Christine Charlotte regierte Ostfriesland vormundschaftlich für ihren minderjährigen Sohn Christian Eberhard. Sie versuchte das Land absolutistisch zu beherrschen. Dies lief den Ständen zuwider, die durch ihre Rechte eigentlich ein quasi zweiter Souverän im Lande waren.
Der Kaiser hatte dies unter anderem durch die Verleihung des eigenen ständischen Wappens bestätigt und griff auch ansonsten immer häufiger zugunsten der Stände in die Ostfriesische Politik ein. Unter anderem beauftragte er den „Großen Kurfürsten“ Friedrich Wilhelm von Brandenburg damit, die Einhaltung der Ostfriesischen Verfassung und damit die ständischen Rechte zu wahren.
Da die Fürstin immer wieder fremde Truppen, etwa aus Münster, ins Land geholt hatte, um ihren Willen durchzusetzen, baten die Stände nun Brandenburg, Truppen nach Ostfriesland zu entsenden, was auch – durchaus legal – mit der Landung in Greetiel geschah.
Diese Entwicklung ist in zweierlei Hinsicht für die Ostfriesische Entwicklung bedeutsam. Einerseits wurden die niederländischen Generalstaaten nach und nach durch den Kaiser und Brandenburg als Schutzmacht der Stände abgelöst und verloren so trotz weiterhin stationierter Besatzung in Emden und Leerort ihren Einfluss in Ostfriesland. Andererseits wurde der Grundstein für die brandenburgisch-preußische Übernahme der Regierung nach dem Aussterben der Fürstenfamilie 1744 gelegt.
Heute vor 594 Jahren, am 28. Oktober 1427, kommt es zur „Schlacht auf den wilden Äckern“ zwischen den Truppen Fokko Ukenas und Okko tom Broks.
Am 28. Oktober 1427 kommt es zur Schlacht auf den wilden Äckern, zwischen Oldeborg und Marienhafe. Zusammen mit dem Bischof von Münster besiegen Häuptling Focko Ukena und anderen ostfriesische Häuptlinge den Häuptling Ocko tom Brok. Dieser wird gefangen genommen und auf die Fokkenburg nach Leer gebracht. Mit der Niederlage Ocko tom Broks gegen Focko Ukena endet die Vorherrschaft der Familie tom Brok in Ostfriesland. Fokko Ukena nimmt daraufhin die Auricher Burg in Besitz und schleift die Oldenburg bei Engerhafe.
Heute vor 215 Jahren, am 25. Oktober 1806, beginnt mit dem Einmarsch von Truppen aus den französisch dominierten Niederlanden in Ostfriesland die so genannte „Franzosenzeit“.
Kaiser Napoleon von Frankreich unterwirft nach und nach fast ganz Europa und schafft sich überall Satellitenstaaten. So auch das Königreich Holland, das von Napoleons Bruder Ludwig regiert wird. Ostfriesland wird dem Königreich Holland zugeschlagen. Preußen erkennt dies 1807 im Frieden von Tilsit an. Ab 1810 wird das Königreich Holland und damit Ostfriesland sogar direkt Frankreich angegliedert. Erst 1813 ziehen die Franzosen wieder ab.
Heute vor 620 Jahren, am 20. Oktober 1401, wird Klaus Störtebeker, Seeräuber und Schwiegersohn des ostfriesischen Häuptlings Keno tom Brok, in Hamburg enthauptet.
Heute vor 481 Jahren, am 18. Oktober 1540, stirbt Junker Balthasar von Esens während der Belagerung seiner Stadt.
Balthasar von Esens hatte seit Jahren das östliche Friesland unsicher gemacht, auch Bremer Schiffe waren bevorzugte Opfer. Den Bremern platzte schließlich der Kragen. Zusammen mit Maria von Jever zogen sie gen Esens, um dem räuberischen Junker den Garaus zu machen. Lebend bekamen sie ihn jedoch nicht in die Finger, Balthasar verstarb während der Belagerung an einer Krankheit.
Heute vor 513 Jahren, am 16. Oktober 1508, findet der erste Gallimarkt in Leer statt. Der heute in Volksfest und Viehmarkt geteilte Markt gilt als eine der größten Veranstaltungen dieser Art in der Region.
Im Jahr 1508 verlieh der ostfriesischen Graf Edzard der Große dem Flecken Leer das Marktrecht. Als Tag des Marktes wurde der namensgebende St.Gallus-Tag am 16. Oktober festgelegt, da bis zu diesem Tag die Ernte eingebracht sein musste.
Heute, nach mehreren Ortwechseln innerhalb Leers, ist der Gallimarkt ein großes Volksfest. Parallel gibt es den beachtlichen Galli-Viehmarkt, bei dem der Kauf der Tiere nach wie vor per Handschlag vonstatten geht.
Heute vor 488 Jahren, am 14. Oktober 1533, kam es zur ersten Schlacht von Jemgum.
Am 14. Oktober 1533 kam es zur ersten Schlacht von Jemgum. Die zahlenmäßig überlegenen Truppen der ostfriesischen Grafen Enno und Johann werden in der Geldrischen Fehde von Geldrischen Truppen, die für Balthasar von Esens streiten, geschlagen.
Heute vor 35 Jahren, am 03. Oktober 1986, wird die von Henri Nannen gestiftete Kunsthalle in Emden eröffnet.
Der große Verleger Henri Nannen und seine Frau Eske machen ihrer Heimatstadt ein Geschenk: Sie stiften in Emden eine Kunsthalle internationalen Ranges. Die Eröffnung nimmt Bundespräsident Richard von Weizsäcker vor.
Heute vor 595 Jahren, am 27. September 1426, fand die Schlacht von Detern statt, in der ein ostfriesisches Bauernheer die auswärtigen Hilfstruppen des Ocko tom Brok schlug.
Focko Ukena hatte sich an die Spitze der ostfriesischen Befreiungsbewegung gegen die tom Brok gesetzt. Bei Detern kam es schließlich zur ersten Schlacht. Ocko tom Brok hatte in seiner Not zahlreiche auswärtige Herrscher zur Hilfe gerufen, darunter den Grafen von Oldenburg und den Bischof von Bremen. Die Ostfriesischen Bauern unter Ukena konnten das Ritterheer jedoch vernichtend schlagen und ins Moor treiben. Dabei wurde der Bremer Erzbischof gefangen genommen sowie die Grafen von Rietberg und Diepholz erschlagen.