63 Jahre „Das Friesische Manifest wird verabschiedet“

28. August 2018

Heute vor 63 Jahren, am 28. August 1955, wird von Friesen aus den drei Frieslanden auf dem 6. Friesenkongress in Aurich das Friesische Manifest verabschiedet.

Nach dem zweiten Weltkrieg war es vor allem den Friesen aus den Niederlanden zu verdanken, dass wieder eine interfriesische Zusammenarbeit zustande kamen, denn sie reichten den Friesen in Deutschland trotz der Naziherrschaft und Besatzung wieder die Hand. Beim 6. Friesenkongress wurde schließlich ein gemeinsames Friesisches Manifest verabschiedet, dass über 50 Jahre unverändert Bestand hatte und erst 2006 durch die Erklärung von Leck erneuert wurde.

Friesisches Manifest

Am Tage des sechsten gemeinsamen Treffens in neuerer Zeit stehen wir Friesen aus Nord-, Ost- und Westfriesland, aus dem Saterland und dem Land Wursten, aus dem Oldenburger Land und von Helgoland an der uns allen ehrwürdigen Stätte, am Upstalsboom, wo sich im Mittelalter die Abgesandten der sieben Seelande versammelten. Wir sind zusammengekommen, weil wir fühlen, daß wir zusammengehören und weil die Kraft dieses Gefühls nach Ausdruck verlangt; diese Kraft, die lebendig geblieben ist über alle Wechselfälle der Geschichte und über alle einmal entstandenen Grenzen hinweg.

Gemeinsam ist uns das Volkstum, gemeinsam der Kampf gegen die Naturgewalt der Nordsee, gemeinsam vor allem das Bewußtsein unserer Freiheit von den Niederlanden bis nach Dänemark. Die Zeit drängt nach größeren Zusammenschlüssen. Die drei Frieslande bejahen alle Bestrebungen, die zu einem geeinten Europa führen. Wir gehören freilich mehr als einem Staate an, fühlen uns aber über alles Trennende hinweg als Angehörige eines Stammes, gewohnt und gewillt, unserer Eigenart die Treue zu halten. Mit den Friesentagen, die im Jahre 1925 in Jever ihren Anfang nahmen, bekennen wir uns zur Besinnung auf die gemeinsamen Werte.

Wir bekennen uns zu einer Kultur, die in den Tiefen des Volkstums wurzelt. Gemeinsam wollen wir sie pflegen. Wir bitten alle verantwortlichen Stellen, die kulturelle Arbeit unserer friesischen Institute und Verbände recht zu erkennen und sie so zu fördern, daß ihre volle Entfaltung zum sichersten Deich gegen die gleichmachende Flut der Massen wird.

Wir bekennen uns zu unserer Muttersprache, sie sei friesisch oder plattdeutsch, die uns als wertvollstes Gut mitgegeben wurde und die wir pflegen wollen vor allem anderen. Elternhaus, Schule und Kirche sollen uns dabei helfen und alle staatlichen Stellen weisen wir darauf hin, und bitten sie, Größe und Wert dieser Aufgabe zu erkennen.

Wir bekennen uns zu unserer gemeinsamen Arbeit. Der Friesenrat, den wir berufen, wird die Aufgabe haben, die Zusammenarbeit zu verstärken, Wissenschaft und Schrifttum und alles schöpferische Streben zu fördern und damit das ehrenvolle Ansehen Frieslands in der Welt zu mehren.

Angenommen auf dem 6. Friesenkongreß am 28. August 1955 in Aurich (Ostfriesland)




152 Jahre „Ostfriesland wird wieder Preussisch“

29. Juni 2018

Heute vor 152 Jahren, am 29. Juni 1866, wird Ostfriesland durch die Annexions Hannovers durch Preußen wieder preußisch.

Glücklich waren die Ostfriesen über ihre Zugehörigkeit zum Königreich Hannover nie, und so kam es ihnen gerade recht, dass Hannover im Deutschen Krieg auf der Seite Österreichs und damit auf der „falschen Seite“ stand. Preußen annektierte Hannover und damit auch Ostfriesland.




504 Jahre „Der Braunschweiger Herzog fällt“

23. Juni 2018

Heute vor 504 Jahren, am 23. Juni 1514, wird der Braunschweiger Herzog Heinrich bei der Belagerung von Leerort getötet und die Belagerung damit beendet.

Nachdem der ostfriesische Graf Edzard der Große mit dem Sachsenherzog Georg in der Frage über die Herrschaft in Friesland aneinandergeraten ist, kommt es zur so genannten Sächsischen Fehde. Zahlreiche Herzöge und Grafen wollen die Gelegenheit nutzen, um Ostfriesland den Garaus zu machen. So auch Herzog Heinrich von Braunschweig, der die schwach besetzte Festung Leerort einnehmen will. Ein Glückstreffer von jenseits der Ems – angeblich durch den 15jährigen Sohn eines ostfriesischen Büchsenmachers – tötet jedoch den Herzog. Seine Truppen ziehen wieder ab.










1264 Jahre „Bonifatius wird erschlagen“

5. Juni 2018

Heute vor 1264 Jahren, am 05. Juni 754, wird der Missionar Bonifatius im friesischen Dokkum erschlagen.

Am 5. Juni 754 wird der Missionar Bonifatius von Einheimischen bei Dokkum in Friesland erschlagen. Er und 50 seiner Begleiter wollten dort gerade ein Tauffest abhalten. Seine sterblichen Überreste wurden später im Dom zu Fulda beigesetzt und sind dort heute noch zu bewundern. Im dortigen Dommuseum ist neben diversen Reliquien außerdem die Bibel ausgestellt, die er sich kurz vor seinem Ende schützend über den Kopf gehalten haben soll. Das dicke Buch zeigt eine tiefe Einkerbung, vermutlich von einem Schwerthieb herrührend.




274 Jahre „Carl Edzard, der letzte Fürst, stirbt“

25. Mai 2018

Heute vor 274 Jahren, am 25. Mai 1744, stirbt Carl Edzard, der letzte ostfriesische Fürst aus dem Hause Cirksena. Ostfriesland kommt an Preußen.

Am 25. Mai 1744 stirbt mit ostfriesische Carl Edzard der letzte Fürst aus dem Hause Cirksena. Ostfriesland kommt an Preußen.




407 Jahre „Osterhusischer Akkord – „Magna Charta“ Ostfrieslands“

24. Mai 2018

Heute vor 407 Jahren, am 24. Mai 1611, wird der Osterhusische Akkord zwischen dem Graf von Ostfriesland und den ostfriesischen Ständen geschlossen.

Der Konflikt zwischen Graf und Ständen wurde durch den Osterhusischen Akkord vorerst beilgelegt. Graf Enno III. musste unter Druck der Niederlande die weitreichenden Rechte der Stände anerkennen, die unter anderem die Steuerhoheit umfasste. Damit bekam die Grafschaft teilweise als repräsentativ-demokratisch zu bezeichnende Züge. Der Osterhusische Akkord markiert allerdings auch den Beginn der Niederländischen Besatzung in Leerort.




48 Jahre „Stapellauf des Love-Boats“

9. Mai 2018

Heute vor 48 Jahren, am 09. Mai 1970, wird unter der Werksnummer 411 die „Sea Venture“ bei den Nordseewerken in Emden vom Stapel gelassen. Das Kreuzfahrtschiff wurde von 1977 bis 1986 in der US-Serie „The Love Boat“ weltberühmt.

Die Nordseewerke in Emden sind eigentlich eher für die Produktion von U-Booten und anderen Marinefahrzeugen bekannt, doch in den 1970ern wurden dort auch zwei Kreuzfahrtschiffe gebaut. Am 5. Mai 1970 wird unter der Werksnummer 411 die „Sea Venture“ bei den Nordseewerken in Emden vom Stapel gelassen. Am 8. Mai 1971 nimmt das Schiff den Passagierbetrieb auf. Einige Jahre später, von 1977 bis 1986, wurde das Kreuzfahrtschiff in der US-Serie „The Love Boat“ weltberühmt.